Das marokkanische Tagebuch, Oktober 2007

 

Freitag, 5.Oktober

 

3:00 Uhr klingelt der Wecker, so können wir um 4:00 Uhr losfahren und sind um kurz vor 5:00 Uhr am Frankfurter Flughafen. 7:05 Uhr starten wir dann mit einem brasilianischen Embraer-Jet der Allitalia nach Mailand. Von dort geht es nach rund zwei Stunden Aufenthalt weiter nach Casablanca und um 11:50 Uhr Ortszeit erreichen wir afrikanischen Boden. Im Flugzeug haben wir bereits das Einreisedokument ausgefüllt, das sich mit seinem guten Dutzend Fragen gegenüber dem Wissensdurst der USA angenehm zurückhält. Von der Grenzpolizei gibt’s dann Stempel in den extra angeschafften Reisepass (seit der letzten Reise in die damals noch existierende DDR 1990 nicht mehr erlebt) und nach Erledigen dieser Formalitäten erwarten uns in der Halle bereits jede Menge Mietwagen-Agenten, die uns ihre Dienste anbieten wollen. Wir beschränken uns aber erst einmal auf das Eintauschen von Geld und erhalten 11.000 Dirham in Form eines dicken Bündels Hunderter. Im großen Gewühle nachzählen? Besser nicht. Stephan verzieht sich deshalb auf die nächste Toilette und stellt fest: Alles OK. Also runter zur S-Bahn und ab Richtung Rabat. Beim Umsteigen in Ain Sebaa entstehen die ersten Bilder eines belgischen ZM-Triebwagens sowie von E-1317. Im gut besetzten Express fahren wir erster Klasse weiter nach Rabat Ville und erlegen dort fotomäßig mit E-1318 die nächste Französin. 

E-1318 in Rabat Ville.

 

Der Gang zum vorgebuchten Ibis-Hotel erweist sich als Flop, das ist nämlich nicht am Bahnhof Ville sondern am Bahnhof Agdal! Also mit dem nächsten Zug wieder eine Station zurück. Beim Verlassen des Bahnhofs sehen wir auch gleich das Hotel und erhalten gleichzeitig jede Menge Angebote „Taxi!“. Wir verzichten auf den Spaß „Hotel Ibis!“ zu sagen und legen die 50 Meter per pedes zurück. Nach dem Einchecken statten wir dem Bahnhof noch einen Besuch ab. Nach ein paar Fotos verschiedener Züge (überraschend problemlos, keiner fragt nach Genehmigung o.ä.) kaufen wir auch gleich noch für das nächste Wochenende die Schlafwagenkarten für die Rückfahrt Oujda-Casablanca. Das fordert wegen unserer rudimentären Französisch-Kenntnisse zwar neben dem Einsatz von Papier und Stift auch die Konsultation von immerhin drei Fahrkartenverkäufern aber am Ende haben wir dann das, was wir haben wollen. Zurück im Hotel gibt’s dann doch das erste „Ramadan-Problem“. Bis 20:00 Uhr ist erst einmal das Ramadan-Buffet für die Einheimischen, wir müssen uns leider noch gedulden. Das erledigen wir in der Bar bei gut gekühlten „flag speciale“ (Internationale Hotels als einziger Bezugsort für Bier!) und genießen im Fernseher eine marokkanische Soap. Endlich gibt’s dann auch für uns Essen und der anschließende Verdauungsspaziergang führt uns zur benachbarten Hauptverwaltung der ONCF, wo Stephan durch den Zaun noch ein paar Nachtaufnahmen des vor dem Gebäude stehenden Dampflokdenkmals schießt.

 

 

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