Das marokkanische Tagebuch, Oktober 2007

 

Mittwoch, 17.Oktober

 

Nach 12 Tagen ist der Abreisetag gekommen, der nur am Anfang und am Ende noch ein wenig Eisenbahn zu bieten hat. Vor der Abfahrt zum Flughafen heißt es am Bahnhof Casa Voyageur noch ein wenig warten bis unsere „S-Bahn“ eintrifft und es entstehen letzte Bilder. Am Flughafen angekommen wundern wir uns über die lange Schlange beim Verlassen des Bahnhofes und es dauert ein wenig, bis wir so weit aufgerückt sind, dass wir des Rätsels Lösung erkennen: Hier wird des Gepäck bereits vor Betreten des eigentlichen Flughafengebäudes erstmals durchleuchtet. Nur gut, dass es auf der Flughafenstrecke nur einen Stundentakt gibt, so ist die eine Schlange abgefertigt kurz bevor die nächste eintrifft. Im Flughafengebäude angekommen setzen wir unsere letzten Dirham in Kekse und Kaffee um. Der Aushang des Bistro weist zwar in großen Lettern „flag speciale“ aus, unsere diesbezügliche Bestellung wird aber – fast erwartungsgemäß – mit ungläubigem Kopfschütteln quittiert. Also besteigen wir diesbezüglich nüchtern den Allitalia-Airbus nach Mailand. Und hier begegnet uns dann das auch von deutschen Bahnhöfen bekannte Phänomen „herrenloses Gepäckstück“. Ein Passgier hat zwar eingecheckt und sein Gepäck aufgegeben, ist jetzt aber nicht da. Also dürfen wir warten, bis sein Koffer wieder draußen ist. Uns stört das nicht sonderlich, werden so doch die über drei Stunden Umsteigezeit in Mailand etwas kürzer. Irgendwann geht es dann doch los und drei Stunden später inkl. Temperatursprung um 15 Grad nach unten erreichen wir Italien. Die Einreisekontrolle aus dem Nicht-EU-Land Marokko in das Schengen-Gebiet hätten wir uns auch ein wenig intensiver vorgestellt aber uns soll es recht sein. Es folgen drei Stunden Warten bis der abendliche Anschlussflug nach Frankfurt abhebt. Als wir dort unsere Plätze eingenommen haben dürfen wir wieder warten, jetzt aber ohne Info über den Grund. Mit 30 Minuten Verspätung heben wir ab aber Rückenwind und „sportliches Fliegen“ sorgen für eine Landung zur planmäßigen Zeit in Frankfurt. Und nach den lockeren Kontrollen in Mailand ist es hier noch lockerer. Das Gepäck ist ruck-zuck da und fünfzehn Minuten nach Verlassen des Flugzeuges stehen wir bereits auf dem S-Bahn-Bahnsteig! Die letzte Etappe beginnt mit dem 420 zum Hauptbahnhof und dort besteigt jeder von uns seinen RE. Und während ein paar Gleise weiter Stephans Zug planmäßig abfährt begrüßt mich die freundliche Ansage „Wegen Wartens auf verspätete Anschlussreisende...“ und ich weiß: Jetzt bist Du wieder daheim!

 

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